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Premiere der Theater-AG

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Krimikomödie an der GSH

Mörder mögen`s messerscharf  – und alle mögen Ansgar von Herrschershausen

 

Rezension zur Premiere am Freitag, dem 31.1.2025

 

Naja, nicht alle mögen Ansgar: Seine Frau Lukretia von Herrschershausen (voller Liebreiz und Dünkel von Amanda Axelsdóttir hinreisend gespielt) mag Dietmar dann doch lieber, denn der mordet Ansgar vor dem entsetzen Publikum. Fortan schwebt Ansgar, unbeeindruckt von dem eigenen  Ermordet-Sein, voller Interesse durch die Handlung.

Dietmar (eine leidenschaftliche Zoe Vilei mit schwungvoller Hingabe) scharwenzelt über die Bühne, dass es eine reine Freude ist, nur noch übertroffen von den schwebenden Toten (Felina Utz, deren Humor auch im Jenseits nicht leidet) und der unglücklich verliebten Sophie (Isabell Stenglein, noch liebreizender als ihre garstige Arbeitgeberin).

Zur Aufklärung der Untat – pardon, der Untaten – tragen mit Geist und Witz der Butler Johann (in dieser Rolle brilliert Leonie Graßmann sowohl nüchtern als auch angeheitert), die gestrenge  Kommissarin Nehrlich (tatsächlich ermittelt Eva Langohr überaus kompetent) sowie der Assistent Hugo (eine flotte Mika Fessl) bei – unterstützt von zwei alten Damen, die mit Scharfsinn und wechselnder Schwerhörigkeit einiges beizutragen haben (Ida Jäschke, vorzeitig gealtert aber geistig fit, und Cilia Utz, die loyale Tante des Opfers). Regie führte bei all dem Frau Grimm-Otto, unterstützt von Sofya Rodygina.

Was jedoch ein schönes Stück, voller Leidenschaft inszeniert und gespielt, noch besser macht: Satter Sound, je nach Stimmung sexy oder markant –hier zeigte die Regisseurin ein ebenso gutes Händchen wie bei der Gestaltung der Plakate und des bluttriefenden Programms.

Dank geht an Frau Andrea Günther für ihre wertvolle und kompetente Unterstützung. Für das ansprechende Bühnenbild legten sich einige Mitarbeiter ins Zeug: Unser Hausmeister Hilmar Herzing und die Kunstlehrerin Lisa Kis mit ihrer Bühnengestaltungsgruppe. – Schaurig-realistisch zog die Telefonansage des Notrufs eine der Szenen tragischkomisch in die Länge: dieser Alltagsnervenprobe lieh Savannah Sliter ihre Stimme (sie sorgte mit ihrer Schwester auch für die professionelle Toten-Bleiche von Ansgar und Sophie).

Kamen Geist, Lachmuskeln, Augen und Ohren bislang auf ihre Kosten, bleibt noch der vielfältige Imbiss zu erwähnen, um den sich das P-Seminar von Frau Grimm-Otto kümmerte. Limonenwasser, Schokomuffins, Wraps und Brezen stärkten Schauspieler und Publikum. (Valerie Schmid, Freya Münch, Clara Pfeufer, Marlene Messerer und Emma Wust sorgten sich umfassend um das leibliche Wohl der Anwesenden.)

 

Was sich sicher sagen lässt: Aus der Rolle als Intendantin kommt Frau Grimm-Otto so schnell nicht mehr raus: Wir freuen uns auf den nächsten Theaterabend – das zeigte der langanhaltende Applaus!

 

Text: löb, Fotos: B. Arneth