„Wir suchen uns nicht aus, was passiert!“
Zuversichtlich leben mit Behinderung – eine beeindruckende Video-Session an der Gesamtschule Hollfeld
Leben geht auch anders – zum Beispiel mit Herz- und Lungenerkrankung. Mit dem Wissen, dass die Kraft bereits im Alter von 21 Jahren schrittweise weicht, trotzdem kraftvoll leben. Mit dem Wissen, nie so leistungsfähig zu sein wie alle anderen.
Im Religionsunterricht an der GSH war in einem Projekt zum Thema INKLUSION die Studentin und Aktivistin Sabrina zugeschaltet. Sabrina hat die oben beschriebene Krankheit und versucht mit ihrem Instagram-Blog und den Veranstaltungen, die sie anbietet, jungen Menschen Mut zu machen.
Eine dieser Veranstaltungen fand am 14.7. an der Gesamtschule im Rahmen des Religionsunterrichtes statt. Zu lernen war von Sabrina: Auch mit Schmerzen und mit Einschränkungen können wir ein sinnvolles, selbstbewusstes Leben führen.
Was bedeutet INKLUSION? Für Sabrina heißt das, Teil der Gesellschaft zu sein, obwohl die Teilhabe an vielem eingeschränkt ist – wie in der Videokonferenz an der GSH. Die Schüler der Realschulklassen stellten Sabrina Fragen zu ihrem Leben. Fragen querbeet, die zeigten, dass Sabrina Wünsche und Gedanken hat wie wir alle. Aber auch Fragen zu ihrer Krankheit, die man ihr nicht ansieht, und die ihr Leben doch auf die Hälfte reduziert – zumindest, was ihre Leistungsfähigkeit anbelangt. Ein Schüler meinte zu ihr: „Du scheinst sehr mitteilungsfreudig zu sein!“ – und hatte damit recht.
Sehr charmant und schonungslos ehrlich erzählte Sabrina von ihren Erfahrungen. Sie hat erkannt, dass es für sie keinen Sinn macht, darauf zu warten, gesund zu werden – oder je schmerzfrei zu sein. Jetzt! will das Leben gelebt werden, jetzt! sollen die Gefühle gefühlt werden, denn dazu sind sie da.
Beeindruckend! – Diese junge Frau sei allen empfohlen, die zweifeln, hadern, kämpfen: eine beeindruckende junge Frau, die sich ihren Weg durch unsere Gesellschaft mit Charme, Lebensfreude und Zuversicht sucht und anderen Mut spendet, denen es eigentlich besser geht als ihr. – Darin waren sich die teilnehmenden SchülerInnen und Lehrpersonen einig.
C. Högendörfer, I. Löblein