Une rencontre culinaire, linguistique et interculturelle
– eine kulinarische, sprachliche und interkulturelle Begegnung
Sie fand statt am vorletzten Schultag des letzten Schuljahres während einer Doppelstunde Französisch zwischen den Klassen 7.1, 7.2 und Monsieur Chris Bernard und Frau Angela Wolf. Die ehemalige Schülerin und Schülermutter und ihr französischer Lebensgefährte hatten angeboten, mit Französischschülern an sprachlichen Unterschieden und kulturellen Besonderheiten zu arbeiten. Sie taten dies, zusammen mit den Französischlehrerkräften, auf praktische und liebevoll vorbereitete Weise. Die Schülerinnen und Schüler wurden in die Zubereitung eines typischen apéros – Aperitif – mit einbezogen und waren gleichzeitig beauftragt, eine Liste mit Redewendungen und bildhaften Ausdrücken zu entschlüsseln. Nach einer kurzen Erklärung zu Bedeutung und Form des Aperitifs sprach M. Bernard einige der Ausrücke mit den Schülern durch und half zusammen mit Frau Wolf beim Herumgehen in der Klasse.
Der Aperitif steht oft vor dem Beginn einer größeren Mahlzeit (Mittag oder Abend) oder auch an Stelle einer solchen nur zum geselligen Beisammensein unter Freunden oder Bekannten. Man isst kleine Snacks und trinkt etwas zusammen. Unsere Gäste hatten dazu Frischkäse und Sardinen mitgebracht, die zwei Schülerinnen zu einer Paste vermischten und auf Baguettescheiben strichen. Zwei weitere Schüler spießten Oliven, Käse und französische Cornichons (= Gürkchen) auf Zahnstocher, sowie Oliven und Schinken. Diese Häppchen ergänzten ein Buffet mit Knabbersachen, Brot, zwei Salaten, einer Creme aus Karotten und Zwiebeln und zwei Kuchen. Die Lehrkräfte hatten ein Taboulé (Couscoussalat aus Nordafrika) und Salade niçoise (Nizzasalat) mitgebracht, Frau Wolf die Kuchen mit typischen Zutaten (Mandeln) aus Lyon und die Creme. Säfte und Wasser wurden als Getränke gereicht und alle genossen den apéro während der weiteren Besprechung der teilweise doch recht komplizierten Redewendungen. Einige sind leicht zu erkennen und entsprechen einem Bild im Deutschen, wie „jeter l’argent par la fenêtre“ = das Geld zum Fenster raußwerfen, oder „mettre les pieds dans le plat“ = ins Fettnäpfchen treten“. Andere sind aber schwer zu erschließen, wie „tomber dans les pommes“ = in Ohmacht fallen oder „poser un lapin“= jemanden versetzen.
Den Abschluss der überaus sympathischen Begegnung bildete noch eine Einführung in das Boulespiel – auch Pétanque genannt- auf dem Rasen im hinteren Pausenhof. Zwei Mannschaften versuchten, Tennisball große, schwere Metallkugeln in die Nähe einer kleineren – genannt „cochon“ = Schweinchen – zu werfen und dadurch Punkte zu sammeln. Auch das Boulespiel dient dem geselligen Zusammensein und wird in Frankreich oft auf dem Dorfplatz auf Sand oder Erde gespielt.
Neben der theoretischen und praktischen Erfahrung bekamen die Schülerinnen und Schüler die Rezepte mit nach Hause und konnten ein „Sprachenbad“ mit einem echten Muttersprachler genießen.
Wir dankten unseren Gästen recht herzlich und sie versprachen, gerne wieder zu kommen.
Silke Heinickel, Dorothea Vorleuter