„Mit Abstand die Besten“ sind die 37 Abiturientinnen und Abiturienten des Staatlichen Gesamtschule Hollfeld in diesem besonderen Corona-Jahr, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes!
Abstand halten, Maske tragen, Hände desinfizieren – unter diesen Bedingungen wurden ab Mai nach der bayernweiten Schulschließung die letzten Schulwochen verbracht und so wurde auch das Abitur geschrieben. Das war eine hoffentlich einmalige, große Herausforderung für die Oberstufenschüler, für ihre Lehrkräfte und für die Gesamtschule, die zum 10. Mal seit ihrer Gründung das Abitur an der eigenen Schule abhalten konnte! Dass der Jubiläumsjahrgang 2020 mit einem Gesamtnotenschnitt von 2,16 dann auch noch das beste Ergebnis aller Zeiten eingefahren hat, ist ein besonders schöner Erfolg in diesen schwierigen Zeiten, freut sich Schulleiterin Christine Betz, die mit den stolzen Abiturientinnen und Abiturienten ihren ersten Abiturjahrgang in Hollfeld verabschieden durfte.
Unter dem Dach der Stadtpfarrkirche Hollfeld wurden am Freitag, 17.7. ein Dankgottesdienst mit Pfarrer Simon und die eigentliche Entlassfeier abgehalten – coronabedingt in gekürzter Form und unter besonderen Auflagen. Dem feierlichen Charakter und der Freude der engsten Familienangehörigen tat dies keinen Abbruch. Und Grund zur Freude gab es genug: bei 15 Abiturzeugnissen steht die „Eins“ vor dem Komma und sechsmal wurde sogar ein „Einserschnitt“, also 1,0 bis 1,5 erreicht. Die Traumnote von 1,0 erreichte ein ehemaliger Realschüler der Gesamtschule: Florian Fähnrich. Er startete im September 2011 seine Schullaufbahn an der GSH in der Orientierungsstufe und besuchte ab der 7. Jahrgangsstufe die Realschule. Nach erfolgreich bestandenem Realschulabschluss wechselte er in die Einführungsklasse des Gymnasiums und absolvierte danach die Oberstufe mit konstant hausausragenden Leistungen.
Als langjähriger Schülersprecher richtete Florian Fähnrich in seiner „Ansprache der Abiturienten“ das Wort an seine Mitschülerinnen und Mitschüler sowie an das Lehrerkollegium und dankte allen für die Unterstützung, auch und vor allem in der Phase der bayernweiten Schulschließung. In seiner humorvollen und lockeren Rede verglich er seine Schulzeit mit einer Zugfahrt, auf der manche nicht gleich den richtigen Zug erwischt haben oder zunächst „am falschen Bahnhof ausgestiegen sind“ und die Fahrt seit Corona eher einem „Schienenersatzverkehr“ glich.
Corona war auch das bestimmende Thema in der Rede der Schulleiterin, die die Einschränkungen der mit dem Abitur gewonnenen Freiheiten durch COVID-19 ansprach und die „jetzt in die Freiheit entlassenen“ Schülerinnen und Schüler ermahnte, auch in ihrem weiteren Leben Freiheit mit Vernunft und Verantwortung zu paaren.
Zwar war die Liste der Ehrengäste drastisch gekürzt worden, umso schöner war es, dass Landrat Florian Wiedemann – vom Gymnasium Pegnitz herbeigeeilt – persönlich seine Glückwünsche zum bestandenen Abitur überbrachte und Hartmut Stern, Bürgermeister der Stadt Hollfeld, den Absolventinnen und gratulierte. Ein kleiner Stehempfang im Pfarrgarten rundete den Abend stimmungsvoll ab.
Die Freude und Erleichterung darüber, „es geschafft zu haben“, war auch den Müttern und Vätern deutlich anzusehen. Gerade sie hatten während der acht oder neun Jahre Schulzeit erheblichen Anteil an schulischen Weiterkommen ihrer Kinder. Dies vor allem, wenn man bedenkt, dass beim Übertritt von der Grundschule in die Orientierungsstufe der Gesamtschule von den 37 erfolgreichen Abiturienten 10 keine „gymnasiale Eignung“ vorweisen konnten, darunter vier Schüler nur mit „Mittelschulempfehlung“. Das sind Zahlen die das Konzept der Gesamtschule Hollfeld eindrucksvoll bestätigen!