Auf den Spuren der Römer
Die Saalburgfahrt der Lateiner (15.-17. Mai 2024)
Zusammen mit Frau Neubauer und Frau Ott erlebten die Lateinschülerinnen und Lateinschüler des 6. Jahrgangs drei aufregende und interessante Tage auf den Spuren der Römer.
Mit dem Bus ging es am Mittwoch in das hessische Aschaffenburg. Dort ließ der von der griechisch-römischen Antike begeisterte König Ludwig I. im 19. Jahrhundert, angeregt durch die Ausgrabungen in Pompeji, eine ideale Nachbildung eines römischen Wohnhauses errichten: Das Pompejanum. Das Vorbild hierfür stand in Pompeji und wurde beim verheerenden Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. verschüttet.
Um zwei Innenhöfe, das Atrium und das Viridarium, sind im Erdgeschoss des Pompejanums das Empfangs- und die Gästezimmer, Küche und Speisekammer angeordnet. Jeder der Räume ist mit originalgetreuen Möbeln und Gegenständen ausgestattet, so dass die Besucher leicht das Leben zur damaligen Zeit nachempfinden können und sich in das 1. Jhd. n. Chr. zurückversetzt fühlen. Besonders beeindruckend sind die prachtvolle Ausmalung der Innenräume und die Mosaikfußböden dieser Villa, wofür antike Vorbilder kopiert oder nachempfunden wurden. Solch eine luxuriöse Villa konnte nur mit einer großen Anzahl an Sklaven geführt werden. Für die Menschen der Antike eine Selbstverständlichkeit.
Nach einem Spaziergang zum Schloss Johannisburg wurden die Schülerinnen und Schüler in eine kurze Mittagspause entlassen, bevor es nach Bad Homburg in die Jugendherberge ging. An das gemeinsame Abendessen schloss sich noch ein gemütlicher Ausklang mit Lagerfeuer und Stockbrot an, damit alle gestärkt und fit waren für den nächsten Tag auf der Saalburg.
Das Römerkastell Saalburg ist ein rekonstruiertes römisches Grenzkastell am Limes, dem damaligen Grenzwall des Römischen Reiches. Nach mehreren baulichen Erweiterungen waren dort zuletzt etwa 600 Soldaten stationiert. Ihr Leben im Kastell war nicht immer leicht, sondern geprägt von Disziplin und körperlicher Anstrengung. Dies konnten die Schülerinnen und Schüler ansatzweise erahnen und nachempfinden, indem sie Bogenschießen und auch eine legendäre Militärformation, die Schildkröte (bekannt aus Asterix), ausprobieren durften. Aber auch die Kleidung verschiedener Bevölkerungsschichten wurde angelegt. Ein Soldat trug zum Beispiel mit Ausrüstung und Gepäck ca. 50 Kilo mit sich und musste damit 30 km am Tag marschieren, am Ende des Tages noch ein Lager mit den nötigen Sicherheitsmaßnahmen errichten, sich um sein Essen kümmern und Wache halten.
Nach einem langen und sehr informativen Tag auf der Saalburg mussten auch schon wieder die Koffer gepackt werden. Auf dem Rückweg am Freitag gab es einen Zwischenstopp in der Würzburger Residenz und wir konnten noch einen Blick in den beeindruckenden Treppenaufgang, den Weißen Saal und den prunkvollen Kaisersaal werfen. Nicht unbedingt römisch, aber auch mit vielen Götterstatuen geschmückt.
Pünktlich um 13 Uhr waren wir am Freitag wieder an der Schule. Nun ist spätestens jedem klar, dass die Römer auch in Deutschland enorme Spuren hinterlassen haben und es auch heute noch tun.
Text und Bild: ott